Beratungsgespräch Brust-OP

Der entscheidende Schritt bei der Wahl des Arztes ist das Beratungsgespräch mit dem behandelnden Facharzt. Darauf sollte man sich in zweierlei Hinsicht gründlich vorbereiten. Zum einen ist es wichtig, sich über die eigene Erwartungshaltung klar zu werden. Warum möchte ich die Brust-OP durchführen lassen und welches Resultat strebe ich an? Um dem Arzt die eigenen Wünsche möglichst präzise vermitteln zu können, empfiehlt es sich, Fotos aus Zeitschriften oder Bilder aus dem Internet mitzunehmen, auf denen die gewünschte Brustform deutlich erkennbar ist.

Beratungsgespräch vor einer Brust-OP

Zum anderen dient der Termin natürlich dazu, im Beratungsgespräch Brust-OP, Vor- und Nachbehandlung und alle damit verbundenen Punkte durchzusprechen. Der erste Schritt jeder seriösen Beratung besteht aus einer eingehenden Anamnese sowie einer Untersuchung und Vermessung der Brust, damit der Arzt die individuellen Möglichkeiten, Grenzen und Risiken bestimmen kann. Um im anschließenden Gespräch gezielt Fragen stellen zu können, sollten sich Patienten schon im Vorfeld über den gewünschten Eingriff bestmöglich informieren.

Experten raten dazu, sich eine Checkliste zu erstellen, damit im Gespräch keine Frage unbeantwortet bleibt.

  • Seit wann führt der Arzt Brust-OPs durch bzw. wie viele Behandlungen hat er bereits durchgeführt, und ist er mit verschiedenen Operationstechniken vertraut?
  • Welche Behandlungsmethode und welche Materialien empfiehlt er in meinem Fall, und warum?
  • Welche individuellen Risiken, Komplikationen, Vor- und Nachteile bringt diese Methode mit sich? Was wären die Alternativen?
  • Welches Ergebnis glaubt er erzielen zu können? Idealerweise sollten hierfür Vorher-Nachher-Fotos zur Verfügung stehen und Referenzpatienten genannt werden.
  • Wie sieht der genaue Operationsablauf aus?
  • Welche Narkosemöglichkeiten stehen zur Verfügung, und ist ein Anästhesist zugegen?
  • Welche Gesamtkosten (Vorbereitung, Behandlung inkl. Material und Medikamente, ggf. Krankenhausaufenthalt, Nachbehandlung) kommen auf mich zu?
  • Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
  • Was passiert bei Komplikationen? Welche Kosten können entstehen, und wer hat sie zu übernehmen?
  • Wie lange muss ich in der Klinik bleiben?
  • Ist eine 24stündige Notfallversorgung gewährleistet?
  • Wie sieht die Nachsorge aus (Drainagen, Fäden, spezielle BHs oder Verbände)?
  • Ab wann kann ich Haushalt, Arbeit, Sport etc. wieder wie gewohnt aufnehmen?
  • Wie kurzfristig kann ich die Operation kostenfrei verschieben oder stornieren - beispielsweise im Krankheitsfall?

Nach dem Gespräch sollten Sie sich selbst fragen, ob der Arzt sich für das Gespräch ausreichend Zeit genommen und all Ihre Fragen ausführlich beantwortet hat und ob er auf Ihre Bedürfnisse, Ängste und Wünsche eingegangen ist. Ein gutes Beratungsgespräch sollte nicht kürzer als eine Stunde dauern.


Ein Experte rät: "Vorsicht ist geboten bei Ärzten, die Komplikationen und Risiken unter den Tisch kehren und bei denen nach eigenen Aussagen immer alles reibungslos verläuft. Das ist unseriös. Denn jede Operation ist mit Risiken verbunden. Ein guter Arzt wird das auch ganz klar herausstellen und gleichzeitig erläutern, wie er mit Komplikationen umgeht."

Wenn Sie nach dem Gespräch Zweifel haben, vereinbaren Sie ein zweites Gespräch bei einem anderen Arzt und vergleichen Sie. Denn ohne Vertrauen zu dem behandelnden Arzt sollten Sie einen so intimen Eingriff wie eine Brust-OP nicht durchführen lassen.