Brustverkleinerung

Die Brustverkleinerung (Mammareduktion) gehört zu den ältesten Operationen - lange bevor Körperkult, Modetrends und der Anspruch an das eigene Erscheinungsbild die Gesellschaft prägten. Denn neben der Erfüllung ästhetischer Belange hat die Brustverkleinerung vor allem die Aufgabe, die körperlichen Beschwerden durch eine zu große Brust zu beseitigen.

Patientinnen, die unter überdimensionierten Brüsten leiden, haben meist eine lange Krankengeschichte, die von Nacken-, Kopf- und Rückenschmerzen über Haltungsschäden bis zu ständig wiederkehrenden Hautentzündungen an der Brustunterseite reicht. Die körperlichen Beschwerden werden in den meisten Fällen von Komplexen und psychischen Problemen begleitet.

Wie funktioniert eine Brustverkleinerung

Wenn die Brust zur körperlichen und seelischen Last wird, ist eine operative Brustreduktion oft die letzte Rettung. Dabei wird das Brustvolumen so weit verringert, dass es in harmonischem Verhältnis zum restlichen Körperbau steht. Hierzu entnimmt der Chirurg im unteren Brustbereich überschüssiges Fett- und Drüsengewebe, formt die Brust neu und bringt die Brustwarze in ihre natürliche Position. Bei besonders stark hängenden Brüsten führt er häufig eine zusätzliche Straffung durch.

Bei einer moderaten Verkleinerung wird in der Regel ein Schnitt um die Brustwarze gesetzt und von dort senkrecht nach unten geführt. Muss hingegen besonders viel Gewebe und überschüssige Haut entfernt werden, ist ein zusätzlicher Schnitt in der Unterbrustfalte erforderlich. Dazwischen gibt es zahlreiche Schnittvarianten, die für jede Ausgangssituation unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Sichtbare Narben sind bei der Brustverkleinerung grundsätzlich nicht zu vermeiden, können aber durch narbensparende Schnitt- und Nahttechniken deutlich minimiert werden.

Es sind übrigens nicht nur Frauen, die eine Brustreduktion in Erwägung ziehen. Experten schätzen, dass etwa bei der Hälfte aller Männer die Brust im Laufe ihres Lebens rundliche Formen annimmt. Daher gehört die Männerbrust - hervorgerufen durch eine unnatürliche Vermehrung des Drüsengewebes (Gynäkomastie) oder des Fettgewebes (Lipomastie) - zu den häufigsten Gründen in der Eingriffsstatistik männlicher Patienten.

Eine Brustverkleinerungs-OP wird in der Regel stationär durchgeführt und kann bis zu vier Stunden dauern. Nach dem Eingriff wird ein fester Verband angelegt und später durch einen Stütz-BH ersetzt, der einige Wochen lang getragen werden muss. Ärzte empfehlen einen mindestens zweitägigen Klinikaufenthalt, um mögliche Komplikationen schnellstmöglich behandeln zu können. Das endgültige Ergebnis einer Brustverkleinerung zeigt sich frühestens nach vier Monaten.

Bei einer Brustverkleinerung stehen die Chancen gut, dass die Krankenkasse einen Teil der Behandlungskosten übernimmt. Dazu müssen ärztliche Gutachten vorliegen, beispielsweise vom Orthopäden oder vom Gynäkologen. Ganz wichtig: Sie müssen nachweisen, dass andere Maßnahmen wie Gewichtsreduktion, Sport, Gymnastik oder orthopädische Bruststützen zu keinem Erfolg geführt haben und die operative Brustverkleinerung die letzte Möglichkeit ist.