Risiken einer Brust-OP?

Brust-OPs gehören weltweit zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen. Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetische und Plastische Chirurgie (DGÄPC) schätzt, dass in Deutschland im Jahr 2010 rund 60.000 Brust-OPs vorgenommen wurden. Für erfahrene Chirurgen gelten sie daher schon fast als Routine-Eingriffe.

Trotzdem darf man nie vergessen, dass es sich um einen operativen Eingriff handelt, der auch bei bester Durchführung mit Risiken verbunden ist. Zwar treten bei allen Formen der Brust-OP Komplikationen nur sehr selten auf, dennoch ist es die Pflicht jedes Chirurgen, auf Risiken und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen hinzuweisen.

Gibt es Risiken bei einer Brust-Op

Zu den ungefährlichen und häufig unvermeidbaren Begleiterscheinungen gehören Blutergüsse, Schwellungen, leichte Wundschmerzen sowie vorübergehende Sensibilitätsstörungen an den Brustwarzen. In der Regel klingen diese Beschwerden innerhalb weniger Tage wieder ab und bedürfen keiner weiteren Behandlung. Bei Raucherinnen können gelegentlich Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen auftreten, weil sich Nikotin ungünstig auf den Heilungsprozess auswirkt. Auch Thrombosen sind nicht ganz auszuschließen, können aber von erfahrenen Ärzten rasch erkannt und leicht behandelt werden.

Aber es gibt auch schwerwiegendere Komplikationen, wie uns Dr. Georgios Hristopoulos, Experte für Brustchirurgie an der Beethoven 5.13 Klinik Köln, erklärt: "Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht auch bei der Brust-OP ein generelles Infektionsrisiko. Gerade bei einer Brustvergrößerung mit Silikonimplantat muss man sich darüber im Klaren sein, dass ein Fremdkörper eingepflanzt wird, der ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich bringt, und in einigen Fällen auch eine Abwehrreaktion des Körpers hervorruft. Dabei kann es zu der sogenannten Kapselfibrose kommen, bei der sich eine harte, bindegewebsartige Kapsel um den Fremdkörper bildet und auf das Implantat drückt. Es kommt zu Verhärtungen, Verformungen und Schmerzen. In solchen Fällen muss ggf. das Implantat entfernt und neu gesetzt werden. Die Kapselfibrose kann auch nach mehreren Jahren noch auftreten."

Je nach Eingriff kann in Einzelfällen durch eine Brust-OP die Stillfähigkeit beeinträchtigt werden, vor allem dann, wenn ein Zugang über den Brustwarzenvorhof erfolgt oder wenn die Brustwarze komplett versetzt werden muss. Allerding sind dies keine unerwarteten Komplikationen, sondern kalkulierbare Nachteile, auf die der Arzt im Gespräch hinweisen muss.

Je professioneller der Eingriff durchgeführt wird, umso geringer sind bei der Brust-OP Risiken und Komplikationen. Daher raten Experten einstimmig, eine Brust-OP ausschließlich von einem qualifizierten und erfahrenen Spezialisten, idealerweise einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, durchführen zu lassen.

Neben den rein gesundheitlichen Risiken gibt es aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt, weiß unser Experte: "Bei Patientinnen mit unrealistischen Erwartungen oder solchen, die bereits vor der Brust-OP unter einer gestörten Körperwahrnehmung oder einem fehlenden Selbstbewusstsein leiden, besteht immer das Risiko, dass sie auch nach der OP nicht zufrieden sein werden. In solchen Fällen muss der Chirurg abwägen, ob er den Eingriff ethisch vertreten kann, und im Zweifel die Behandlung ablehnen."

Fazit: Am einfachsten lassen sich bei einer Brust-OP Risiken und Komplikationen vermeiden, wenn Sie bei der Wahl Ihres Arztes auf Qualität und Erfahrung setzen und sich selbst realistische Ziele setzen.